Die individuelle Reifengeschichte
Abseits aller Punkte und Testkriterien haben Motorradfahrer im Alltag individuelle Ansprüche und Gewohnheiten. Der Reifenabrieb ist neben dem eigenen Fahrstil und dem Motorradtyp auch noch von anderen Kriterien abhängig. Wie man in Kurven herein- oder auch heraus bremst bis hin zu den Straßen und Wegen, die man vorrangig befährt. Ist man häufig auf kurvenreichen – unbefestigten - Landstraßen unterwegs oder fährt man eher Geradeausstrecken und Autobahnen? Viele Geradeausfahrten lassen in der Reifenmitte die berühmte Platte entstehen, häufige Kurvenfahrten reiben dagegen in erster Linie die Schulterstücke glatt, außerdem fördert schlechte Asphaltqualität den Verschleiß der Pneus. Damit erzählt sozusagen jeder Reifen seine individuelle Geschichte, wer ihn wie und wo fuhr.
Sportreifen: Regentauglichkeit eingeimpft
Moderne Motorräder verfügen fast alle über ABS. Auch ungeübte Fahrer sollen beim aktuellen Entwicklungsstand in der Lage sein, bei allen Wetterbedingungen das Beste aus den Reifen herauszuholen. Bei den Bremswegen traten in einem aktuellen Sportreifen-Test erstaunliche Unterschiede auf. Mit dem kürzesten Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h punktete im Spitzenduo der Bridgestone S20 EVO mit 42,9 Meter vor dem Michelin Pilot Power3 mit 43,3 Meter. Mit sechs Sport-Bikes ging eine Stuttgarter Fachzeitschrift kürzlich auf eine viertausend Kilometer lange Testfahrt. Zielsetzung war, die Anforderungen der Bereifung einer typischen Motorradsaison im Zeitraffer zu simulieren.